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Badische Neuste Nachrichten, Ausgabe 106, Seite 16 vom 09.05.2003

Aus dem Elfenbeinturm ins Wirtschaftsgetriebe

Programm des Würth-Lehrstuhls mit KEIM soll Gründer zum wirtschaftlichen Erfolg führen

hom. Niels Weigelt und seine drei Studienkollegen, mit denen zusammen er die Firma "Skabelon" gründet, haben in Osnabrück angewandte Systemwissenschaft studiert. Das ist ein die Disziplinen übergreifendes Studienfach, das die Absolventen etwa befähigt, Unternehmen oder Politiker ohne engen Blick auf ein naturwissenschaftliches oder sozialkundliches Fach zu beraten. Genau dieses hat sich "Skabelon" mit dem Spezialgebiet Verkehrswesen vorgenommen.

Die Vier haben sich vor einem Jahr einen passenden Standort für ihr Unternehmen gesucht und sind dabei auf Karlsruhe gekommen. Ausschlaggebend für die Entscheidung war die Forschungslandschaft und die gute Gründungsförderung in der Fächerstadt. So sind sie etwa in dem Förderprogramm "Exist-Seed" der Bundesregierung, das es außer in Karlsruhe nur noch an vier Orten in Deutschland gibt. Mit dem "Karlsruher Existenzgründungsimpuls KEIM" ist Karlsruhe eine Modellregion des Bundesbildungs- und Forschungsministeriums.

Mit sechs weiteren Gründungsunternehmen nimmt "Skabelon" derzeit an dem Schulungs-, und Trainingsprogramm "Free Climb - Gründung im Team" teil, das KEIM mit dem interfakultativen Institut für Entrepreneurship der Uni Karlsruhe (Reinhold-Würth-Institut) in Kooperation mit der Sparkasse aufgelegt hat.

Die Coaches Tobias Frank und Roland Fausel haben die Jungunternehmer Ende 2002 an die Hand genommen und erarbeiten seitdem mit ihnen in Sitzungen alle zwei Wochen Wirtschaftspläne und andere Grundlagen Für eine erfolgreiche und Gewinn bringende Arbeit. Sie holen die Unternehmer, die zumeist- aus den Hochschulen kommen, aus dem wissenschaftlichen Elfenbeinturm und stellen sie auf den Marktplatz.

Die Aufgabe muss im Sommer erledigt sein. Dann werden die Geschäftspläne beim "Deutschen Start-up-Wettbewerb" eingereicht, den die Sparkassen zusammen mit dem Beratungsunternehmen McKinsey, dem Stern und den Fernsehsendern ZDF und Viva ausgeschrieben haben.

Spätestens bis dahin muss klar sein, dass "Skabelon" am Markt bestehen kann. Ebenso wie die anderen sechs Unternehmen, die es sich etwa vorgenommen haben, in Kursen Krankenschwestern IT-Kenntnisse näher zu bringen oder für afrikanische Kunstwerke Expertisen zu erstellen, die mit Sicherheit nicht gefälscht sind.

Ein anderes Unternehmen bietet Handwerkern, vor allem Bäckern und demnächst auch Winzern, die Möglichkeit an, ohne speziellen Computerkenntnisse ihre Waren im Internet anzubieten. Alexey Layer ist Deutscher kasachischer Abstammung. Er hat in Russland studiert und in Karlsruhe ein Wirtschaftsingenieurstudium angeschlossen hat. Layer geht, mit einer technischen Erfindung in den Markt. Seine vom Bohrer unabhängige, flexible Absauganlage für Bohrstaub ist zum Patent und zum Gebrauchsmuster angemeldet. Der Prototyp läuft, jetzt sucht Layer Investoren.

 
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